=== erlösender schlaf ===

wieder liege ich wach auf meinem laken. wie die tentakel der kraken
kriecht hass in mir hinauf. nimmt seinen lauf. verschnauft nicht, nährt
sich aus meiner angst und verzweiflung. lässt nicht ab, zieht mich hinab
was haben wir angestellt? der sand unserer burg fällt. rinnt durch meine
hände. wo war die wende? sind wir am ende unserer fahrt gestrandet? auf
treibsand gelandet? fassungslos suche ich deinen blick. blickdicht trägst
du dein ich nur für dich und deine sicht aus meinem licht. wer räumt dir
deine scherben hinterher? gedankenschwer umschließt mich der hass. er ist
mir so willkommen, unbeklommen nimmt er mich. bald ist alles verschwommen.
=== erlösender schlaf ===

..?.. was habe ich nur getan? ..?..

was habe ich getan? wie im wahn renne ich durch die nacht, blicke auf
verdacht in jede gasse. höre wie es über mich lacht. das schicksal. ich
sitze am rinnsal meiner anstrengungen. lecke mit wunder zunge, atme mit
wunder lunge deine aufmerksamkeit. was habe ich getan? wann endet der
wahn dieser nacht. auf verdacht öffne ich meine tränenverkrusteten augen
will ihnen nicht glauben. wieder bin ich mit magenkrämpfen aufgewacht.
wo kann ich dich nur finden? mit agonischer kraft schleppe ich meine
schwere fracht durch die nacht. irre umher und mich an der tür. sehe all
die fremden gesichter mit deinem namen. wo bist du nur? wo bist du nur?
..?.. wo bist du nur? ..?..

glücklich

glück heißt glücklich machen, nicht haben, heißt nicht im selbigen zu
sein. glück heißt geben und angenommen fühlen. heißt ohne wenn und aber,
lückenlos und losgelöstes fallen lassen und aufgefangen wissen. glück
heißt nicht zufall, nicht schicksal oder bestimmung, denn viel mehr dein
wille, deine gesinnung. dein wohlbefinden zu spüren, dein zufrieden und
glücklich mit zu führen. fühle dich frei, dein glück zu leben, zu kosten
und zu weben. glück heißt stück für stück, schritt für schritt auf dem
aeonenkleid zu zweit zu gehen. sich geben und annehmen.

immer schöner

so oft habe ich dich erblickt, mich in die schönheit deiner weiblichkeit
vestrickt. so oft folgten meine augen deinen schritten, folgten ihnen
mit sehnsüchtigen bitten. immer wieder fiel meine aufmerksamkeit auf all
deine sinnlichkeit. von fuß bis kopf klopfte mein herz für dein antlitz.
traf es mich wie der blitz. ungezählte male erfasste ich dich in vielen,
ungezählten momenten und glaubte dich zu kennen. jeden punkt an dir zu
nennen. und doch wirst du mir immer schöner. nach all den blicken noch
viel atemberaubender, mit jedem kleinen detail mein liebster blick.

liegen geblieben

heute blieb ich liegen, immer wieder schloss ich meine lider, dachte ich
sehe dich wieder. ich blieb liegen ließ die zeit versiegen. drehte mich
von seite zu seite, maß das bett in seiner breite. verlor mich zwischen
den kissen und einem dämmernden wissen. mein erwachen bringt vermissen.
ohne dich zu sehen will ich nicht aufstehen und so beginne ich mich
wieder umzudrehen. doch wieder muss ich mir eingestehen, ich kann dich
heute nicht sehen. so bleibe ich liegen und lasse die zeit versiegen.
bleibe hier im bett und träume noch ein wenig von dir.

durststrecke

auf der durstrecke recke ich mich, strecke mich. strecke mich der länge nach. warte auf danach. gefühle liegen brach. ausgetrocknet von der kälte verschlungen sehe ich mich nackt im eisigen wind, die arme eng um mich geschlungen. süßer wortes klang verklungen. auf der strecke blieben all die zärtlichkeiten, die mich ins lieben und leben befreiten. strecken- weise werde ich einfach nur leise. lausche in mich, bis meine gedanken zu laut schmerzen, mit zweifel und harder scherzen. mich in die tiefe reißen. mir mittel und weg zu dir vereisen.

zeitweh

staunend stehe ich stumm am rande meines begreifens, in die ferne schweifend stehe ich greifend am heute. das datum datierend, den tag lamentierend, als könnte ich in die zukunft sehen, die stunde ersehnen. mich an die hoffnung lehnen und zufrieden verweilend dem blatt des kalenders vor eilend den richtigen moment finden, um ihn mit meinem leben zu verbinden. als könnte er sich meiner ängste erwehren, meiner sehnsucht hunger zehren. mich eines besseren belehren. die zeit für uns verändern, dich für ein uns gewinnen ist mein sinnen.

im kerzenschimmer

im kerzenschimmer glimmern immer schlimmer zeitentsagte augenblicke. sie flammen flimmernd durch das zimmer. streifen und ergreifen deine zarten züge. umrunden in diesen stunden die wunden meiner sehnsucht und treffen trefflich treu tief in mein verlangen. in langen atemzügen begierde heiß verheißenden schüben. im kerzenflackern koste ich wacker an deiner haut. gegen jede grenzwertige regel, errege ich aufsehen. zu süß ist was nach verboten klingt, mit süßer stimme in meine sinne dringt. im kerzenlicht besticht gar bricht sie jede pflicht, tut mir gut und gibt mir mut.

unaufgeforderte liebe

manchmal schmerzt das herz so laut und macht mich taub, nimmt mir das gefühl, hinterlässt mich kühl. immer dann verbrennt es feine sehnen meines spürens. spürt mich auf bis ich nichts mehr spüre, den tag in hader führe. dann werde ich leise, grolle auf meine weise und walke gedanken. wiege mich in meinem schmerz und trolle mich schwer verletzt. immer dann suche ich nach halt, halte mich an augenblicken fest, die mir unsere gemeinsame zeit überlässt. suche kraft und mut, deine zuneigung täte so gut. ich bin verliebt in deine unaufgeforderte liebe.

tücke auf der suche

es ist ruhig geworden in den worten meiner bruchstücke liegt angst vor tücke. die stücke rücken nervös umher, tun sich schwer. immerzu sind sie auf der hut. tun nicht gut, nehmen meinen mut. immerzu sind sie auf der suche nach deiner aufmerksamkeit, nach deiner aufmerksamen zuwendung.
immer zu wenden sie sich um. stummes flehen, banges wehen. lauschend, wartend, hörend. die stille bleibt laut, störend. mit aller kraft die liebe schafft, mit allen wegen, die gefühle erregen ruft ein jedes stück nach etwas glück, nach einem laut, der sich zu melden traut.