bald mal wieder

bald – fallen die blätter im wald
bald – wird unser fühlen bitter kalt

mal – errichten wir dir ein denkmal
mal – sah ich die flosse mal den wal

wieder – kehren die farben wie flieder
wieder – zeigt sich die mode und ihre lieder

bald mal wieder – bald nie mehr

lebens(t)raum

wenn die angst vor schmerz dein herz verriegelt
dein verstand dein tun und lassen besiegelt
wenn dein sinnen sich der vorbeugung beugt
und dein blick zurück sich der unsicherheit bezeugt
bist du vielleicht schon in einem dort angekommen
doch hast du dem ziel einen schönen weg genommen

so gewähre deinem gefühl etwas lebensraum
einen raum mit offenen türen
wo immer sie auch hinführen
so bleibt uns erhalten ein schöner traum

wenn die zeit sich gegen dich kehrt
dir das gefühl nimmt und dich entleert
wenn deine gedanken dir schranken setzen
mit schmerzhaften erfahrungen setzen
wird es dir vielleicht einen sturz verhindern
doch auch dein leben um des lebens flug vermindern

so gewähre deinem gefühl etwas lebenstraum
einen traum mit offenen enden
und mag er sich drehen und wenden
so bleibt die schöne zeit in einem schönen raum

=== erlösender schlaf ===

wieder liege ich wach auf meinem laken. wie die tentakel der kraken
kriecht hass in mir hinauf. nimmt seinen lauf. verschnauft nicht, nährt
sich aus meiner angst und verzweiflung. lässt nicht ab, zieht mich hinab
was haben wir angestellt? der sand unserer burg fällt. rinnt durch meine
hände. wo war die wende? sind wir am ende unserer fahrt gestrandet? auf
treibsand gelandet? fassungslos suche ich deinen blick. blickdicht trägst
du dein ich nur für dich und deine sicht aus meinem licht. wer räumt dir
deine scherben hinterher? gedankenschwer umschließt mich der hass. er ist
mir so willkommen, unbeklommen nimmt er mich. bald ist alles verschwommen.
=== erlösender schlaf ===

..?.. was habe ich nur getan? ..?..

was habe ich getan? wie im wahn renne ich durch die nacht, blicke auf
verdacht in jede gasse. höre wie es über mich lacht. das schicksal. ich
sitze am rinnsal meiner anstrengungen. lecke mit wunder zunge, atme mit
wunder lunge deine aufmerksamkeit. was habe ich getan? wann endet der
wahn dieser nacht. auf verdacht öffne ich meine tränenverkrusteten augen
will ihnen nicht glauben. wieder bin ich mit magenkrämpfen aufgewacht.
wo kann ich dich nur finden? mit agonischer kraft schleppe ich meine
schwere fracht durch die nacht. irre umher und mich an der tür. sehe all
die fremden gesichter mit deinem namen. wo bist du nur? wo bist du nur?
..?.. wo bist du nur? ..?..

Freund und Begleiter

ich bin Dir Freund und immer Begleiter
helfe Dir auf und immer weiter
ich bin Dir Zeit mit jeder Mühe
zu keiner Zeit ist mir zu früh
ist mir zu spät
so bleib ich stet,
ohne wenn und wehe
an Deiner Nähe

ich bin Dir Schulter, trage jede Last
brauche keine Ruhe und keine Rast
ich bin Dir Trost und Ventil
nie ist mir zu viel
ist mir zu weit
mit keinem streit
gar zu lästig
was dich beschäftigt

ich bin Dir Gehör, lausche jedem Wort
folge Deinen Silben, an jeden Ort
ich weile an Deinem Mund
an keinem Tag wird mir zu bunt
wird mir zu lang
mit keinem Drang
gar zu laut
was mich betraut

ich bin Dir Schutz und immer Gewähr
stehe in der Brandung an jedem Meer
ich stelle mich gen sturm
bin Dein rettend Turm
Dein lodernd Licht
mit seichter Sicht
Dein sicherer Hafen
für ruhiges Schlafen