ab und zu

lächle ab und zu
mich an und mir zu
nicht im dort und dann
im jetzt sind wir dran

lehne dich ab und zu
an mir an und mir zu
finde mich im hier und nun
lass alles andere ruhn

schaue dann und wann
mir nach und mich an
schenke mir deine sicht
schnell, sonst erlischt das licht

lege dich dann und wann
zu mir und an mich ran
hier liegst du richtig
alles andere ist unwichtig

bald mal wieder

bald – fallen die blätter im wald
bald – wird unser fühlen bitter kalt

mal – errichten wir dir ein denkmal
mal – sah ich die flosse mal den wal

wieder – kehren die farben wie flieder
wieder – zeigt sich die mode und ihre lieder

bald mal wieder – bald nie mehr

lebens(t)raum

wenn die angst vor schmerz dein herz verriegelt
dein verstand dein tun und lassen besiegelt
wenn dein sinnen sich der vorbeugung beugt
und dein blick zurück sich der unsicherheit bezeugt
bist du vielleicht schon in einem dort angekommen
doch hast du dem ziel einen schönen weg genommen

so gewähre deinem gefühl etwas lebensraum
einen raum mit offenen türen
wo immer sie auch hinführen
so bleibt uns erhalten ein schöner traum

wenn die zeit sich gegen dich kehrt
dir das gefühl nimmt und dich entleert
wenn deine gedanken dir schranken setzen
mit schmerzhaften erfahrungen setzen
wird es dir vielleicht einen sturz verhindern
doch auch dein leben um des lebens flug vermindern

so gewähre deinem gefühl etwas lebenstraum
einen traum mit offenen enden
und mag er sich drehen und wenden
so bleibt die schöne zeit in einem schönen raum

Freund und Begleiter

ich bin Dir Freund und immer Begleiter
helfe Dir auf und immer weiter
ich bin Dir Zeit mit jeder Mühe
zu keiner Zeit ist mir zu früh
ist mir zu spät
so bleib ich stet,
ohne wenn und wehe
an Deiner Nähe

ich bin Dir Schulter, trage jede Last
brauche keine Ruhe und keine Rast
ich bin Dir Trost und Ventil
nie ist mir zu viel
ist mir zu weit
mit keinem streit
gar zu lästig
was dich beschäftigt

ich bin Dir Gehör, lausche jedem Wort
folge Deinen Silben, an jeden Ort
ich weile an Deinem Mund
an keinem Tag wird mir zu bunt
wird mir zu lang
mit keinem Drang
gar zu laut
was mich betraut

ich bin Dir Schutz und immer Gewähr
stehe in der Brandung an jedem Meer
ich stelle mich gen sturm
bin Dein rettend Turm
Dein lodernd Licht
mit seichter Sicht
Dein sicherer Hafen
für ruhiges Schlafen

auch wenn…

auch wenn es dir nicht bewusst
weder geahnt noch gewusst

auch wenn es dir so eigen ist
weil du eben bist wie du bist

auch wenn es unbemerkt und allgemein
gegenwärtig und ohne merklich schein

so bleibt es weder unbemessen
noch vergessen,
mit keinem fühlen unberührt
wessen mein dankeschön gebührt
auch wenn es dir nicht gewahr
mit keinem wortlaut offenbar

auch wenn jede geste noch so klein
mühelos und doch so fein

auch wenn ich nicht lob bekunde
für jede schöne stunde

so bleibt es weder unbetrachtet
noch ungeachtet,
mit keinem sinne verpasst
wie sehr es mich erfasst

zeitverschneit

zeitverschneit bist Du schon wieder so weit
so fern und leise
nicht spürbar, in keiner weise

zeitverschneit bist du so weit entrückt
mit sehnsüchtigem lauschen
höre ich nur zielloses rauschen

zeitverschneit bin ich auf dem Wege
suche dich in nebelwehen
sehe dich an jeder ecke stehen

augenblicke

/ mein blick erblickt tiefblickend,
/ begierlich sich verstrickend
\ deine schönen beine
\ verleitet alleine
/ durch deine liebliche haut
/ er unaufhörlich dich beschaut
\ für ein zwinkern im moment
\ ein bild sich schnelle brennt
\ ehe der zeiger weiter rennt
\ und die pflicht uns wieder trennt
/ speicher ich eifrig was ich sehe
/ von deiner haarspitze bis zur zehe
/ wehe mir wenn ich mich drehe
/ die sicht erlischt, verlorene nähe
\ im schatten spendender bäume
\ sehe ich zwischen der leere räume
/ für unerhört schöne anblicke
/ die ich zum sicakleid stricke
\ atemberaubend süß. masche für masche
\ eines jeden antlitz das ich erhasche

Im Schreiten durch die Weiten

im schreiten durch die weiten der gezeiten
beim jagen nach tagen und gelegenheiten
verlieren wir im frieren viele gefühle
hetzen und ersetzen sie durch kühle
es darf uns nicht passieren,
wir sind längst keine passanten mehr

beim richten der pflichten geschieht
ohne willen im stillen das es flieht
das bangen und verlangen nacheinander
das hehre und schwere warten aufeinander
es darf uns nicht passieren,
wir sind längst keine passanten mehr

mit jedem zug und flug auf unserer reise
wird der start unserer fahrt nie leise
ruft bewusst die lust immer schlimmer
die stunde der wunde vergesse ich nimmer
es darf nicht passieren,
dass wir uns verlieren

vetrauen suche ich beim schauen vehement
bliebe mir die liebe für diesen moment
und jeden der steten die uns erwarten
zu allen fernen sternen unserer fahrten
es darf nicht passieren,
dass wir uns verlieren

blickweite

weiter immer weiter
blicke ich durch wetterwolken.
weitet sich der sonne mut er-
blicke ich des lichtes glut auf der
weite der himmelsflut.
blick für blick verfolge ich die
weite und tiefe des abendrot
blicke auf jede nuance des tages tot.
weiter immer tiefer sinkt der
blick auf die mit dunklen wolken er-
weiterte nacht. entfacht meinen
blick zu des zeigers stunde. immer
weiter zähle ich seine runde. im an-
blick lunens finsteres fenster ent-
weiten sich hoffnungfunken, er-
blicke ich des wartens ende in der
weite diesen tages.
blickend, hoffend weile ich hier
weiter, bis die weite sich verflieht, mein
blick den deinen sieht.