tagtraumschwer

zu reizvoll, reizend leidvoll weide ich mich an deinem anblick. wider tugend und schick, erblick ich dich, verstricke ich mich. erfasse deinen reizvollen leib, bleib starr und stur. folge der aufruhr spur, deiner süßen weiblichkeit, verpasste zeit bleibt unverzeiht. versäumte träume tränentreu. was lustliegend liebreiz leider leidig liegen ließ, was vielleicht fantasievoll forsch viel verhieß. hilflos schließ ich meine lider, wider willen, gehe ich wieder. tagtraumschwer liege ich mit dir am meer. unsere körper fest umschlungen, so wie unsere küssend zungen.

haltlos ausgesetzt

wenn ich dich morgens im bette liegend find, machen mich die tränen blind. finde ich die worte nicht, starre unvermittelt auf dein gesicht, dicht an dicht, bricht es mir die pflicht, die sicht aufzugeben. spüre ich das leben beben. möchte dich mit küssen umfassen. mein vermissen wissen lassen. mit jeder kleinen berührung rührt dein duft meine luft. ruft mich zurück zu dir. ruft, bleib bei mir. wortlos, haltlos dem los auf halt und stoß ausgesetzt sitze ich neben dir.

wunden heilen

beobachtend achte ich achtsam, wachsam auf all die viele schöne dinge, lagen sie so brach wie erz in einer binge. so schöne sachen, munteres lachen, entspanntes hören und sehen, gespanntes zehren und wehen. abenteuer an fremden orten, liebesschwüre in edlen worten. so viele lang vermisste momente zauberst du in meine gezeitenwende. schreibst du in meine lebensbände. lebenszeit mit dir zu teilen, ist mir wie wunden heilen. von moment zu moment zu verweilen ohne eile in ihrer folge wie am seile weiter zu eilen.

augenmacht

machtlos, stellen mich deine augen bloß. wehrlos, setz der pilum an zum sichern stoß. entwaffnet, trifft mich dein blick, blickt tief und weit in meine verliebtheit. ohne widerworte, folgte ich dir an alle orte, mit diesen augen brichst du meine willensstärke, bringst meine stille zu werke. des odem beraubt, kein aber sich traut. des herzens schlag kein gefühl zu zag. keine silbe beschreibt, was mir für immmer bleibt. mit diesem moment brennt vehement am firmament das leuchten deiner augen lodernd blick zu einem festen stück in meinem seelenglück.

abwesend

der platz am küchenfenster ist leer, wiegt so schwer. gedankenverloren lege ich den schlüssel weg, verarbeite den schreck. du bist nicht hier, wehe mir! kein blätterstapel auf der anrichte berichtet eine geschichte deiner anwesenheit. keine zettelwirtschaft auf dem tisch verzettelt mich zehrend mit deiner lernsamkeit. der platz am küchenfenster ist aufgeräumt ungesäumt von dir enträumt. verträumt schaue ich auf deinen platz. wo bist du nur? mein liebster schatz! so schwer wiegt die leere, so sehr ich mich auch wehre es mir einzugestehen, heute werde ich dich nicht sehen!

abgelenkt

selbst wenn ich abgelenkt, vom fieber gekränkt, mit unannehmlichkeiten behängt durch den tag hinke. wenn ich frierend klamm und schwitzend heiß die stimme leis, im gesicht ganz weiß durch die zimmer schleiche. weiche ich nicht wirklich von deiner seite. suche nicht das weite. fühle mich nur so krank, furchtbar uninteressant und kann mich in meinem fieber so schwer, die gedanken so leer, als kranklon an dich schmiegen, in deinen armen wiegen. doch selbst wenn ich abgelenkt, vom fieber gekränkt und gedankenverrenkt neben dir sitze, liebe ich dich mit jeder seelenlitze.

du bist da

du bist für mich da, nimmst mich wahr, machst mich glücklich und gibst mir halt. wärmst mich in meiner frierenden Gestalt mit deinem lächeln spüre ich das zarte fächeln deiner süßen zuneigung, neige ich meine ach so durstige sehnsucht in dein sonnenlicht. flechte aus all unseren gemeinsamen anblicken ausblicke schöner augenblicke und vestricke mich gerne in den annehmlichkeiten unserer zweisamkeiten. bis ich ganz und gar das kranksein vergessen, mit meiner aufmerksamkeit, wie besessen an deinen lippen liege, bis ich mein kranksein besiege.

zeitvertreib

gedanken langer gedankengänge wandern langsam in zäher strenge. immerzu
verfange ich mich in der menge der fänge. es tropft und klopft durch
meinen kopf. flüstert mir leise zu und ein. lässt mir keinen klaren ge-
danken. bringt mich raus und weg von hier, weit weg und schnell zu dir.
trübe schübe fiebrig heiß, wirrer wille bleibt nicht leis´. nicht stumm
noch gehorsam entfährt mir der schrei. löst sich aus meinem sternum,
macht sich frei und ruft weit hinaus. für beherrschung ist nach unserer
zeit genug verbleib. ich sehne mich nach dir mit seele und leib.

von Stolz erfüllt

sommerlich erblicke ich dich in neuem licht, nicht mehr schlicht sticht dein antlitz wie ein blitz durch meinen leib. lässt mich verzückt, jeder aufmerksamkeit entrückt deinen bewegungen folgen. nicht ohne folgen sehe ich dich vor mir stehen, gehen und mir meinen kopf verdrehen. jede noch so kleine aussicht richtet sich einen festen platz im reichsten schatz meiner lebensblicke und zeigt mir wieder mit fester stimme, wie stolz ich auf dich bin, so stolz, die zeit in deiner begleitung zu erleben, mit dir einer gemeinsamen zukunft entgegen zu streben.

silbensuche

immer wenn ich dir fragmente sende, zeile für zeile schreibe. silbe an silbe binde. binde ich ein kleines bruchstück meines fühlens, meines seins zwischen beginn und ende der fragmente. versuche mit worten den sinn meines handeln und tun, meines wandeln ohne ruhen zu vermitteln.
mit allen mitteln sammle ich die silben, die blätter ehe sie vergilben, füge sie zu einem bild, ohne das sich der hunger stillt spüre ich die wichtigkeit unserer zweisamkeit auch wenn keine silbe, kein wort unserer sprache zu nennen weiß wie sehr ich dich liebe.